Das ist passiert: Der Kommunikationschef von Bundesrat Beat Jans (SP) hat die Maturaarbeit und den dazugehörenden Film einer 19-jährigen Schülerin zensuriert. Das Werk der Gymnasiastin befasst sich mit dem Kommunikationsverhalten von Jans, wie die NZZ am Mittwoch berichtete (siehe hier).
Der Löli-Faktor: «Bundesrat Beat Jans: authentischer Kommunikator oder kalkulierender Schweiger?»: Das ist der Titel des halbstündigen Films, den eine Schülerin des Gymnasiums Rämibühl in Zürich gedreht hat. Der Film und die zugrundeliegende Maturarbeit zeigten auf, was die politische Kommunikation verbergen wolle, schrieb die Gymnasiastin.
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Doch bis auf einige Restsequenzen im Film und ein paar nicht geschwärzte Stellen in der Arbeit darf die Öffentlichkeit nicht erfahren, was die 19-Jährige herausgefunden hat. Der Grund: Oliver Washington, langjähriger SRF-Journalist und seit letztem Jahr Kommunikationschef von Beat Jans, hat interveniert.
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Gemäss der NZZ hat Washington sein Mitwirken am Film zurückgezogen, weil die Schülerin vereinbarte Regeln angeblich nicht eingehalten hat. «Deshalb habe ich interveniert, was die Veröffentlichung der Arbeit betrifft», wird er in der Zeitung zitiert.
Das Fazit: Man weiss zwar nicht, welche Abmachungen die Gymnasiastin nicht eingehalten haben soll. Dennoch: Dass Oliver Washington ihr gleich die Publikation des ganzen Films verbietet, irritiert. Man fragt sich, was Beat Jans und sein Kommunikationschef zu verbergen haben, dass sie sich dermassen vor der Veröffentlichung einer 19-jährigen Schülerin fürchten. Jedenfalls ist die im Titel des Films gestellte Frage nun beantwortet: Jans und auch Washington sind keine authentischen Kommunikatoren, sondern vielmehr kalkulierende Schweiger.

