Auf die Rücktrittsforderungen der SVP angesprochen, antwortete sie: «Den Zeitpunkt des Rücktritts zu bestimmen ist der einzige Entscheid, den ein Bundesrat oder eine Bundesrätin selber und allein treffen kann. Ich habe das jetzt entschieden.»
- Der «Nebelspalter» sprach Amherd auf ihre Aussage an, sie habe die «wichtigsten Anträge» durchgebracht und wollte wissen, ob sie die Erhöhung des Armeebudgets auf ein Prozent des BIP bis 2030 nicht als wichtigen Antrag betrachte.
O-Ton: «Wichtig war, dass der Entscheid gefällt wurde, die Finanzen für die Armee zu erhöhen. Das ist passiert. Ob das jetzt schneller oder langsamer geht, ist eine Beurteilungsfrage. Ich habe immer die Entscheide des Bundesrats vertreten, habe aber auch gesagt, wenn man schneller mehr Geld bekommt, kann man schneller die Fähigkeitslücke schliessen.»
- Die Ersatzwahl für einen frei werdenden Bundesrat wird traditionsgemäss an der folgenden Session abgehalten, in diesem Fall an der Frühjahrssession 2025, wahrscheinlich am 12. März, dem zweiten Mittwoch der Session. Ob das nicht etwas wenig Zeit sei, einen Ersatz zu finden, wurde Amherd gefragt.
O-Ton: «Es ist ja nicht das erste Mal, dass es eine Ersatzwahl in den Bundesrat gibt. Die Abläufe sind klar, das muss man nicht studieren. Wenn jemand sich interessiert für diese Funktion muss man sich die Überlegungen machen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, ob man eine Woche oder zehn Wochen Zeit hat – ich glaube eine Woche ist sogar besser.»
- Sie sei eine Person, die entscheidet und dann umsetzt. «Es bringt nichts, zu entscheiden und dann noch ein halbes Jahr zu warten.» Das bringe nur Unsicherheit.
- Sie habe ihr Präsidialjahr bis am letzten Tag mit Arbeit in den Sachdossiers verbringen wollen. Das sei ihr ganz wichtig gewesen, wie sie auf eine Frage des «Nebelspalters» erläuterte.
- Ihren Parteipräsidenten Gerhard Pfister habe sie erst kurz vor der Medienkonferenz über den Rücktritt ins Bild gesetzt.
Viola Amherd wurde gefragt, mit welchem Gefühl sie zurücktrete. «Mit einem Gefühl der grossen Dankbarkeit, dass ich so viel arbeiten durfte – manchmal zu viel vielleicht.»