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Eiszeit in Europa: Studie im Faktencheck +++ Genderneutrale Toilette an Unibibliothek Bern +++ Patrick Hässig: «Gesundheitswesen neu denken»

Neue Eiszeit in Europa? Studie im Faktencheck

Die Fakten: Vor kurzem berichteten die Medien aufgeregt darüber, dass laut einer neuen niederländischen Studie der Golfstrom versiegen könnte. Das würde in Europa zu einer verheerenden Abkühlung führen.

  • «Nebelspalter»-Redaktor Alex Reichmuth prüft die Studie in seinem Faktencheck.

 

Warum das wichtig ist: Seit langem gilt das mögliche Ende des Golfstroms als einer der gefährlichsten Kipppunkte, auf den sich die Erde wegen des Klimawandels zubewegen könnte.

  • Tatsächlich hätte es wohl drastische klimatische Folgen, wenn dieser Fall eintreffen sollte.

 

Die neue niederländische Studie: Forscher um den Atmosphären-Wissenschaftler René van Westen haben im Februar 2024 im Fachblatt «Science Advances» neue Resultate in Sachen Golfstrom publiziert. 

  • Die Wissenschaftler haben mit einem Supercomputer durchrechnen lassen, welche Auswirkungen die Erderwärmung gemäss moderner Klimamodelle auf den Golfstrom haben könnte.

  • Sie sind zum Schluss gekommen, dass tatsächlich ein Abbruch der Strömung bevorstehen könnte. Wann es aber soweit ist, lässt sich nicht sagen.

  • Die Folgen wären drastisch: In manchen Gegenden Europas könnten die Temperaturen innert hundert Jahren um bis zu 15 Grad fallen.

  • Gemäss Messungen soll es seit 2004 bereits zu einer leichten Verlangsamung des Golfstroms gekommen sein.

 

Die Kritik an der Studie: Gemäss einem Artikel im «Telegraph» haben britische Forscher bemängelt, das Resultat der Studie sei «forciert» worden, indem unrealistisch hohe Süsswasserzuflüsse angenommen worden seien.

  • Laut Jonathan Bamber, Direktor des Bristol Glaciology Centres, sind die angenommenen Zuflüsse aus dem Grönländischen Eisschild «selbst für das extremste Erwärmungs-Szenario für das nächste Jahrhundert völlig unrealistisch».


Wer es genauer wissen will: Lesen Sie den Beitrag von Alex Reichmuth im «Nebelspalter».

Weitere Themen

Genderneutrale Toilette an Unibibliothek Bern


Die Fakten: Am letzten Freitag wurden die Toiletten in der Unibibliothek Bern plötzlich für genderneutral erklärt.

  • Das heisst: Frauen müssen am stillen Örtchen seither damit rechnen, von einem biologischen Mann überrascht zu werden.


O-Ton Unibibliothek: «Es gab mehrere mündlich deponierte Wünsche, man solle es genderneutralen Personen erleichtern, die Toiletten zu nutzen.»

Warum das wichtig ist: Wegen einer verschwindend kleinen Gruppe von Personen, von der man nicht einmal weiss, ob sie die Unibibliohek benützt, wird die Hälfte der Bevölkerung ausgesperrt – und ihr «Safe Space» noch dazu.


Wer es genauer wissen will: Lesen Sie den Beitrag von Dominik Feusi im «Nebelspalter».

Patrick Hässig: «Wir müssen das Gesundheitswesen neu denken»


Die Fakten: Der grünliberale Nationalrat spricht im Interview mit dem «Nebelspalter» über Reformen im Gesundheitswesen.

  • So kann er sich vorstellen, Spitäler in Tageskliniken umzuwandeln.
     
  • Zudem fordert Hässig, dass der Bund die Koordination der Spitalplanung übernimmt. Dies würde die Gesundheitsdirektoren entlasten.
     
  • Eher kritisch sieht er die Prämieninitiative der SP und die Kostenbremse-Initiative der Mitte.


Warum das wichtig ist: Der ausgebildete Pflegefachmann bringt durch seine Tätigkeit in einer Kindernotaufnahme direkte Erfahrungen aus dem Gesundheitswesen mit.
 

Wer es genauer wissen will: Hier geht es zur neuesten Ausgabe von «Feusi Fédéral».

Somm zum globalen Glücksindex: «Auf die Politik kommt es an»


Die Fakten: Die Schweiz ist im World Happiness Report auf den neunten Platz zurückgefallen. Vor einem Jahr lag sie noch auf Platz acht, 2015 auf Platz zwei.

  • Die Liste wird seit Jahren von den skandinavischen Ländern angeführt.
  • Deutschland und die USA rutschen noch stärker ab: Deutschland auf Platz 24 (Vorjahr: 16), die USA auf Platz 23 (Vorjahr: 15).

 
Warum das wichtig ist: Für «Nebelspalter»-Chefredaktor Markus Somm liegt die Schlussfolgerung auf der Hand. Die Zufriedenheit in den Ländern wird bestimmt durch:

  • Wohlstand, Freiheit und vor allem: die Politik.


Wer es genauer wissen will: Lesen Sie den Beitrag von Markus Somm im «Nebelspalter».

Bildquellen

Perito Moreno Gletscher. Keystone
Unibibliothek Bern. CC
Patrick Hässig. Keystone

Helsinki. Keystone

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