Somms Memo

Die Schweiz zahlt weiterhin an die UNRWA. Das ist eine Schande.

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30.01.2024
7. Oktober 2023: Hamas-Terroristen überfallen Israel. Bild: Keystone
7. Oktober 2023: Hamas-Terroristen überfallen Israel. Bild: Keystone

Die Fakten: Mindestens 12 Mitarbeiter der UNRWA waren an den Massakern vom 7. Oktober in Israel beteiligt. 1300 sollen Mitglied der Hamas sein.
 
Warum das wichtig ist: Wann stellt die Schweiz ihre Zahlungen an die UNRWA ein? Bericht über eine Schande.

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  • Insgesamt hat die Schweiz im Jahr 2022 rund 26 Millionen Dollar an die UNRWA überwiesen (ca. 22 Millionen Franken)
     
  • Sie gehört damit zu den zehn wichtigsten Sponsoren der UNO-Organisation, die sich seit 1948 ausschliesslich um die palästinensischen Flüchtlinge kümmert

 
Und was passiert so mit diesem Geld?
 
Eine Frage, die angesichts der Tatsache, dass wir bald über eine 13. AHV-Rente abstimmen, nicht unanständig ist, zumal unsere Landesregierung uns mitteilt, das Geld des Bundes reiche nicht aus für eine 13. Minimalrente für eine pensionierte Putzfrau in der Schweiz (1225 Franken).
 
Also, was passiert mit diesen 25 Millionen Dollar?
 
Zum Beispiel das:
 
Laut israelischen Geheimdienstberichten haben mindestens 12 festangestellte Mitarbeiter des Flüchtlingswerks an den Massakern vom 7. Oktober teilgenommen.

  • Sechs waren selbst dabei, als die Hamas-Terroristen an diesem Morgen nach Israel eindrangen und wahllos Menschen umbrachten. Insgesamt über 1200 Israelis. Ob die sechs auch getötet haben, ist offen, aber gut denkbar
     
  • Zumal zwei an Orten auftauchten, wo nachweislich Israelis ermordet wurden
     
  • Zwei UNO-Mitarbeiter halfen mit, Israelis als Geiseln zu nehmen
     
  • Andere organisierten die Logistik und beschafften Waffen

Im zivilen Leben, sprich: wenn sie für die UNO tätig sind, haben sie ganz schweizerisch anmutende Berufe.

  • 7 von ihnen sind Primar- und Sekundarlehrer
     
  • darunter zwei, die Mathematik unterrichten; zwei bringen den Kindern Arabisch bei

 
Nachdem die Israelis ihre Erkenntnisse vor ein paar Tagen der amerikanischen Regierung vorgelegt hatten, stellten die USA die Zahlungen an die UNRWA sogleich ein. Fürs erste. Offenbar waren die Belege stichhaltig genug.
 
Bis zur Stunde haben sich 12 weitere Staaten (sowie die EU) dem Zahlungsstopp angeschlossen, die Liste verlängert sich ständig:
 
Deutschland
Frankreich
Kanada
Grossbritannien
Finnland
Japan
Italien
Australien
Estland
Niederlande
Litauen
 
Am Montag stiess auch Österreich dazu.

Und die Schweiz? Ignazio Cassis, der 2018 mutig darauf hingewiesen hatte, dass die UNRWA nicht Teil der Lösung des Nahostkonfliktes sei, sondern «Teil des Problems», – der gleiche einst so mutige Aussenminister, muss nun zuerst nachdenken.
 
Wie lange noch? Stunden, Tage, Jahrzehnte?
 
Leider ist der Chef dieser UNRWA ein Schweizer, was Cassis womöglich etwas hemmt. Und wenn es je einen Diplomaten gegeben hat, der eher auf dem Mars als auf unserer Erde zu leben scheint, dann dieser Philippe Lazzarini, ein Genfer. Er hat seine Karriere beim IKRK und der UNO gemacht.
 
Von einem Problem will er nichts vernommen haben:

  • «Ich bin schockiert, dass solche Entscheidungen auf der Grundlage des angeblichen Verhaltens einiger weniger Personen getroffen werden. Während der Krieg weitergeht, nehmen die Bedürfnisse in Gaza zu, und eine Hungersnot droht».

 
Mit anderen Worten, wegen ein paar «faulen Äpfeln» darf man doch nicht die ganze Zeine ausleeren.
 
Auf den ersten Blick hat er einen Punkt: über 30 000 Leute arbeiten für UNRWA, 13 000 in Gaza allein, 12 Mitarbeiter haben versagt: Das sind 0,092 Prozent des Personals in Gaza.
 
Wenn es denn nur 0,092 Prozent wären.

Tatsächlich sind nach israelischen Angaben rund zehn Prozent aller Gaza-Mitarbeiter der UNRWA zugleich Mitglieder der Hamas, – obwohl ihnen das verboten ist. Das wären dann 1300 faule Äpfel.

Warum Israel das weiss?
 
Man hat bei der Eroberung von Gaza Mitgliederlisten der Hamas sichergestellt und diese mit den Telefonverzeichnissen der UNRWA in Gaza abgeglichen. Die Fakten sind, so mein Eindruck, ziemlich gut.
 
Anekdotische Evidenz kommt hinzu:

  • Seit Jahren ist bekannt, dass UNRWA-Schulen in ihren Lehrmitteln krassen Antisemitismus verbreiten. Die Kinder lernen, wie man Juden hasst
     
  • Rund 180 Lehrern konnte man nachweisen, dass sie in den sozialen Medien islamistische Propaganda guthiessen. Nie haben sich die übrigen 30 000 UNRWA-Mitarbeiter von diesen Kollegen distanziert
     

Kürzlich hat UN Watch, ein UNO-kritischer Think Tank, herausgefunden, dass UNRWA-Mitarbeiter eine Chatgruppe auf Telegram unterhalten, einem Instant-Messaging-Dienst wie Whatsapp. Ihr gehören 3000 UNO-Mitarbeiter an.
 
Was auf diesem Chat so an Reaktionen auf das Massaker der Hamas in Israel zu lesen war, spricht für sich selbst.

  • Israa Abdul Kareem Mezher schreibt am 7. Oktober:
    «Gott ist der grösste Gott von allen. Israels Zeit ist vorbei»
     
  • Waseem Medhat Abu El Ula ruft dazu auf, Israelis zu töten, «die ersten Siedler hinzurichten». Er betet für den «Erfolg» der Terroristen
     
  • Moreed Abdulaziz Issa: «Was wir vollbracht haben, überstieg unsere Erwartungen. Was sie [Israelis] jetzt tun, darauf kommt es nicht an»
     
  • Shatha Husam Al Nawajha, betet für den Erfolg von Hamas: «Möge sie Gott beschützen und führen». Sie wünscht sich einen «Sieg» und hofft auf eine sichere Rückkehr mit «Beute»
     
  • Yaser, ein Lehrer, posiert vor der Wandtafel seiner Schule und schreibt: «Oh, wie ich die Juden hasse»
     

So viel bekannt, hat keiner von den 3000 UNRWA-Mitarbeitern im Chat widersprochen. 

12 faule Äpfel?
 
Die New York Times hat vor Wochen in einer detaillierten und sich über zwei Monate hinziehenden Recherche das Massaker vom 7. Oktober aufgearbeitet. Wer den Text liest, dem bricht das Herz.
 
Selten fiel es mir so schwer, einen Text zu Ende zu lesen.

Sapir (26), eine Zeugin, die sich versteckt hat, erzählt:

  • Etwa hundert Männer in Kampfanzügen kamen herbeigefahren. Sie stiegen aus und stellten sich in einer Reihe an der Strasse auf. Sie reichten sich Sturmgewehre, Granaten – und schwer verwundete Frauen
     
  • Das erste Opfer, das Sapir sah, war eine junge Frau mit kupferroten Haaren, Blut rann ihren Rücken herab, ihre Hosen hatte man bis auf die Knie hinuntergezogen
     
  • Ein Mann zwang sie, sich zu beugen, ein anderer drang von hinten in sie ein, und jedes Mal, wenn sie zuckte, rammte er ein Messer in ihren Rücken
     
  • Dann beobachtete sie eine andere Frau, die bereits «in Stücke» gerissen schien. Während ein Hamas-Terrorist sie vergewaltigte, nahm ein anderer ein Teppich-Messer zur Hand und schnitt ihr die Brüste ab
     
  • «Der eine vergewaltigte die Frau weiter, und der andere warf ihre Brust jemandem anderen zu, und sie spielten damit, schleuderten sie in die Luft, und die Brust fiel auf die Strasse», sagt Sapir

 
Sapir ist 26 Jahre alt. Sie arbeitet als Buchhalterin.

 
Ich wünsche Ihnen einen nachdenklichen Tag
 
Markus Somm
 
 
 
Wer es genauer wissen will:
 
Der Bericht in der New York Times: https://www.nytimes.com/2023/12/28/world/middleeast/oct-7-attacks-hamas-israel-sexual-violence.html?searchResultPosition=6

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