Die Fakten: SVP-Nationalrat David Zuberbühler (AR) hat diesen Freitag seinen letzten Tag im Nationalrat. Er tritt zurück, um sein Familienunternehmen zu leiten.
Warum das wichtig ist: Das Amt ist für Unternehmer eine Herausforderung. Trotzdem bringt das Milizsystem laut Zuberbühler den Vorteil mit sich, mit einem Bein im Berufsleben und dem anderen in der Politik zu stehen.
Darum geht es: David Zuberbühler hat letzte Woche seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der Grund für seinen Rücktritt ist die Übernahme der Geschäftsführung eines der beiden Familienunternehmen. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden stehen im März die Wahlen zur Nachfolge für seinen Nationalratssitz an. Im Rückblick auf seine Amtszeit gibt uns Zuberbühler Einblicke in das Milizsystem des Nationalrats und darin, was es bedeutet, Politik, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

Das einzigartige Milizsystem in der Schweiz soll es Politikern ermöglichen, ihre öffentlichen Aufgaben nebenberuflich auszuüben. Im Interview blickt Zuberbühler auf seine Jahre in Bern zurück und schildert, was der Alltag im Milizparlament heute bedeutet: Sessionsrhythmus, Kommissionsarbeit, Fraktionssitzungen und Vorbereitung summierten sich für ihn zu einem Pensum, das sich nur mit Kompromissen bei Beruf und Familie bewältigen lasse.
Gleichzeitig verteidigt Zuberbühler das Milizsystem: Wer neben der Politik im Berufsleben stehe, bringe Erfahrungen mit, die im Ratssaal helfen können, sagt er. Kritisch sieht er aber, dass der politische Betrieb immer professioneller wird und damit die Hürden für Menschen mit starkem Berufsalltag steigen. Auch über das Verhältnis zwischen Parlament und Verwaltung spricht er offen und nennt ein Beispiel aus seiner eigenen Arbeit, das ihn besonders beschäftigt hat: die Hilfsgelder an fragwürdige Organisationen im Nahen Osten.