Das ist passiert: Nach Beginn der Bodenoffensive Israels gestern im Libanon ging es nicht lange, bis SP-Nationalrat Fabian Molina das Bedürfnis verspürte, in die Tasten zu hauen und seine Gedanken auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, zu teilen. Entschieden verurteilte er Israel, weil der «Einmarsch illegal und ein totaler Bruch mit Resolution 1701» sei.
Der israelische Einmarsch im Libanon ist illegal und ein totaler Bruch mit Resolution 1701. Zehntausende drohen durch diesen Kriegswahn ihr Leben zu verlieren. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden – jetzt! Die Schweiz muss dafür sorgen, dass UNIFIL das Recht durchsetzen kann!
— Fabian Molina ✊🌹🌍 (@FabianMolinaNR) September 30, 2024
Der Löli-Faktor: Dass Molina seine – mitunter umstrittenen – Ansichten gerne in den sozialen Medien verbreitet, ist nichts neues und durchaus sein Recht. Dummerweise ging bei diesem Post dabei der Kontext verloren, denn die von ihm zitierte UNO-Resolution 1701 verbietet zwar militärische Operationen Israels auf dem Gebiet Libanons, aber sie schreibt eben auch die Entwaffnung aller dort ansässigen bewaffneten Gruppen vor. Eine Weisung, die von der Hisbollah seit Verabschiedung der Resolution vor gut 18 Jahren, vollumfänglich missachtet wird.
- Molinas Aussage ist also nicht falsch, beleuchtet aber nur eine Seite der berühmten Medaille.
Das fiel auch der X-Community auf und sie wies Molina sogleich mit einer sogenannten «Community Note» zurecht. Mittels derer können Benutzer potenziell irreführende Posts mit Kontext versehen und wenn ausreichend andere Benutzer die Anmerkung als hilfreich bewerten, wird sie öffentlich sichtbar.
Wie er es wieder gut machen kann: Immerhin war Fabian Molina genug differenziert, um gestern Abend auch den Angriff Irans auf Israel zu verurteilen. Wenn er es schafft, diese Fähigkeit noch ein wenig zu verbessern, bleiben ihm vielleicht zukünftige Korrekturen durch die X-Community erspart.

