Printausgabe
Wir sollten die EU in die Schweiz aufnehmen

Marina Lutz
Unter welchem Eindruck steht Ihr Sommer? Hitzepanik? Wassernotstand? Alarmismus allgemein? Also mein Sommer fällt unter den Titel «Salate»! Auf Anraten meiner woken Ernährungsberaterin, ich müsse mehr Salate essen und weniger grillieren, habe ich meine Essgewohnheiten auf Wurst-Käse-Salat, Siedfleischsalat und Schüblig mit Härdöpfelsalat umgestellt.
Nebenbei habe ich den Kabelsalat im Büro entwirrt, den Kopfsalat der Kandidaten für die Wahlen studiert und allgemein Gefallen am Zahlensalat gefunden. Der beginnt bei SRF Meteo und geht direkt über in die Wirtschaft. Also nicht in die, in welcher es den leckeren Salat mit Pouletstreifen gibt. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass Spanien in Europa mit 27,4 % die grösste Arbeitslosenquote ausweist. Gleichzeitig ist dafür die Lebenserwartung am höchsten. Vielleicht sind Siesta und Fiesta doch gesünder als angenommen.
Jürg Kühni
Wissbegierig habe ich meine Recherchen auf das (noch) wirtschaftsstärkste EU-Deutschland ausgeweitet. Vielleicht würde es mir so gelingen, die Euroturbos besser zu verstehen. Bei unseren nördlichen Nachbarn ist die Inflation zweieinhalbmal höher als bei uns (6,9 zu 2,8 %), selbiges gilt für die Arbeitslosenquote (5,6 zu 2 %) und wir haben pro Kopf ein doppelt so hohes Bruttoinlandprodukt. Gleiches gilt für den Mindestlohn. Da fällt einem doch glatt das gute Salatbesteck in die Schüssel.
Jetzt zeigen wir Europa und der ganzen Welt seit 175 Jahren – was in diesem Heft ausgiebig gewürdigt wird –, wie ein erfolgreiches Land funktioniert, und trotzdem denken einige, wir müssten uns Europa anpassen. Eigentlich müsste dieses der Schweiz beitreten. Bis es so weit ist, empfehle ich Ihnen den neuen ‹Nebelspalter›.