Ging man früher über den Bahnhof und begegnete einem Menschen in Camouflage, war es offensichtlich: Ein Soldat, oder meinetwegen eine Soldatin. Heute weiss man das nie so genau. Längst hat der Vierfarben-Pyjama die Modewelt erobert und den eigentlichen Sinn der Tarnung ad absurdum geführt. Wer auffallen will, kleidet sich wie jemand, der im Schützengraben nicht gesehen werden will. Womit ein weiterer Beweis erbracht wäre, dass unser Leben immer komplizierter wird. So gesehen ist der Tarnanzug nur das Symbol einer verdrehten Welt.
Bis vor Kurzem galt man als Linker, wenn man sich gegen Krieg und das Establishment aussprach. Heute ist man auf der guten Seite, wenn man nach Waffenlieferungen schreit. Wer für mehr Besonnenheit und friedliche Lösungen plädiert, riskiert, als Nazi diffamiert zu werden. Generell ist jeder und jede Andersdenkende ein Extremist. So die extreme Meinung.
Da ist es gut, gibt es noch das gute, alte Schweizer Militär. Ein Hort von Zucht und Ordnung. Erst dort wird der richtige Schweizer zum Mann geformt und demnach die Schweizerin zur Frau. Auch wenn sich diese noch mehrheitlich zieren. Viola Amherd wird das richten. Nach Jahren ohne ernst zu nehmenden Böfei ist dieser endlich wieder der Russe. Man könnte fast etwas nostalgisch werden. Der Start zur RS im Juli gibt Anlass mit der neuen Printausgabe schon frühzeitig einzurücken. In diesem Sinne: Heft fassen! Ausführen! Marsch!