Nachdem eine Lesung des Psychiaters Frank Urbaniok im Orell Füssli in Basel aufgrund linksextremer Gewaltandrohungen abgesagt werden musste, ist der Nebelspalter in die Bresche gesprungen: Im Namen der Meinungsfreiheit haben sich am Mittwochabend fast 300 Personen im ausverkauften Pathé Küchlin in der Steinenvorstadt in Basel versammelt, um friedlich und interessiert zu hören, was der forensische Psychiater in seinem Buch geschrieben hat.
«Heute sitzt das demokratische, tolerante und offene Basel im Saal – um Zahlen, Fakten und Lösungen aus dem Buch ‹Schattenseiten der Migration› zu hören.» Dominik Feusi, stellvertretender Chefredaktor des «Nebelspalters».
Im Rahmen eines kurzen Referats präsentierte Urbaniok der interessierten Hörerschaft zunächst einige bemerkenswerte Zahlen und Fakten aus seinem Buch «Schattenseiten der Migration»: «Migration ist – wie vieles andere auch – ein sowohl als auch. Sie bietet zahlreiche Vorteile, hat aber eben auch Schattenseiten und diese Differenzierung geht in der heutigen Gesellschaft oft verloren.»
Urbaniok hat statistisch berechnet, wie stark Täter aus gewissen Ländern bei bestimmten Delikten überrepräsentiert sind – die Zahlen lassen aufhorchen: Im Vergleich zur heimischen Bevölkerung sind beispielsweise bei Sexualdelikten in der Schweiz Personen aus Afghanistan, Marokko oder Tunesien um 554 Prozent, 230 Prozent oder 343 Prozent überrepräsentiert – das bedeutet, dass sie sechseinhalbmal, dreieinhalbmal oder viereinhalbmal öfter die Täter sind. Ähnliche Zahlen zeigen sich bei Menschen aus Syrien, Somalia oder dem Kongo und im Bereich der Delikte gegen Leib und Leben ist die Überrepräsentation noch stärker.
In einem zweiten Schritt griff der Experte auf seine Forschungsergebnisse und seine jahrzehntelange Berufserfahrung zurück, um die gängigsten Argumente der Gegner einer ehrlichen Betrachtung der Migrationsproblematik zu zerpflücken: «Ich mache eigentlich das, was ein Zauberer macht, der die Tricks seiner Kollegen verrät: Ich versuche im Buch aufzuzeigen, welche Spielereien zum Einsatz kommen, um die Fakten zu verwischen.»

Zum Schluss seines Referates fasste Urbaniok das Gesagte zusammen: «Es sind kulturspezifische Prägungen, die bei diesen Ausländergruppen zu gewaltfördernden Rollen- und Selbstbildern führen und die Hemmschwelle zur Gewalt senken. Deshalb sind sie in den Kriminalitätsstatistiken krass überrepräsentiert.» Das gilt auch für den Strafvollzug.
«Wenn es keine Ausländer und keine eingebürgerten Schweizer gäbe, dann bräuchte es in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies nur 15 Prozent der Plätze.» Frank Urbaniok, forensischer Psychiater, Forscher und Buchautor.
In einem zweiten Teil des Abendprogramms führte «Nebelspalter»-Chefredaktor Markus Somm eine Diskussion mit Frank Urbaniok: Die beiden plauderten über die Probleme, die Urbaniok bereits bei der Suche nach einem Verlag für sein Buch hatte und darüber, dass erst eine mutige Verlegerin für ein glückliches Ende der Geschichte sorgte.
Danach erklärte der forensische Psychiater mögliche evolutionspsychologische Ursachen für die beobachteten Probleme und den Widerstand innerhalb der Gesellschaft, diese zu erkennen. Am Ursprung der Problematik stehe auch internationales Recht, das sich immer weiter von einem klassischen Verständnis des Flüchtlingsbegriffs wegbewegt habe. Schliesslich widmeten sich die beiden den roten Linien, die in einer Gesellschaft nicht überschritten werden dürfen: «Wenn in Hamburg 3000 Menschen für einen Gottesstaat und die Scharia demonstrieren, dann sind diese Menschen im falschen Land», erklärt Urbaniok.

Auf eine Frage aus dem Publikum sagte Urbaniok, dass Kampagnen bei potenziellen Tätern nichts bewirken könnten. Auch das Prinzip der Abschreckung habe bei diesen Personen nur eine begrenzte Wirkung: «Sie strengen sich einfach noch mehr an, nicht erwischt zu werden.» Urbaniok findet, man müsse darüber reden, Personen abzuschieben, oder gar nicht ins Land zu lassen.
«Die Gegner einer offenen Debatte versuchen, vernünftige Stimmen wie Frank Urbaniok zu canceln – weil sie merken, dass sie keine richtigen Argumente dagegen haben.» Markus Somm, «Nebelspalter»-Chefredaktor.
Shownotes
- Das Buch «Schattenseiten der Migration: Zahlen, Fakten, Lösungen» von Frank Urbaniok auf Exlibris.ch
- Frank Urbaniok im Interview mit dem «Nebelspalter» nach der Absage seiner Buchlesung in Basel.
- Frank Urbaniok im Interview mit dem «Nebelspalter» vor der nachgeholten Buchlesung in Basel.