Bundesrat Albert Rösti über die Engpassbeseitigung im Autobahnnetz, über die Ende November abgestimmt wird, und wie er die Bevölkerung davon überzeugen will – und den ideologischen Kampf der Gegner.
Umgehungsverkehr verhindern
«Das Autobahnnetz wurde für eine Bevölkerung von sechs Millionen Menschen geplant. Heute sind es neun Millionen», sagt Bundesrat Rösti. Mit den sechs Ausbauprojekten werde Stau und dessen Umgehungsverkehr durch Agglomerationen und Dörfer verhindert und die Sicherheit erhöht.
Entlastung der Städte
Für die Gegner bringen mehr Strassen noch mehr Verkehr. Für Albert Rösti ist das Verkehr, der sich von den Hauptstrassen zurück auf die Autobahn verlagert, weil er nicht mehr dem Stau ausweichen muss. Echten Mehrverkehr gebe es nur, wenn eine ganz neue Strasse gebaut werde, das sei bei den Engpassbeseitigungen jedoch nicht der Fall. «Wir machen eine gezielte Kapazitätserweiterung», findet Rösti. Das gebe eine Entlastung auch für die Städte. «Die stehen auch nicht gerne im Stau.»
Mehr Geld für den öffentlichen Verkehr
Obwohl das Autobahnnetz nur drei Prozent der Strasseninfrastruktur ausmache, müsse es heute 40 Prozent des Privatverkehrs und siebzig Prozent des Güterverkehrs bewältigen. Darum seien die Projekte nötig. Gleichzeitig werde aber auch der öffentliche Verkehr ausgebaut. Er habe als Verkehrsminister in seiner bisherigen Amtszeit mehr Geld für den öffentlichen Verkehr ausgegeben als für Strassen.
Mobilität ist eine Wohlstandsfrage
Die Gegner führen einen ideologischen Kampf gegen die Mobilität an sich? «Wenn man Mobilität nicht will in dieser Form, dann greift man massiv in die Freiheit der Leute ein. Und das ist für mich falsch», sagt Rösti. «Also die Freiheit der Leute, sich zu bewegen, mit den Verkehrsmitteln, die sie wollen, das ist ein wichtiger Grundsatz und auch eine Wohlstandardfrage und eine sozialpolitische Frage.» Viele Leute bräuchten für ihren Beruf ein Auto und könnten sich nicht noch den öffentlichen Verkehr leisten.
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