Held des Tages (w/m/d)

Alain Messerli, liberaler Einzelkämpfer aus Studen (BE)

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14.06.2024
Alain Messerli stellte sich allein gegen die Ausgangssperre für Kinder in Studen. Bild: zVg
Alain Messerli stellte sich allein gegen die Ausgangssperre für Kinder in Studen. Bild: zVg

Das ist passiert: Kinder unter 14 Jahren müssen in der Gemeinde Studen (BE) künftig ab 22 Uhr zu Hause bleiben. Die Gemeindeversammlung hat der «Ausgangssperre» am Montag mit grosser Mehrheit zugestimmt – zur Bekämpfung von Vandalismus und insbesondere aus Gründen des Kinderschutzes, wie der Gemeinderat betonte (hier).

  • Nur ein einziger Teilnehmer der Versammlung liess sich von all dem nicht beirren und ergriff das Wort gegen das Verbot: Alain Messerli.


«O-Ton» Messerli: «Ich war und bin gegen die Ausgangssperre, weil diese aus meiner Sicht kein Problem löst und in der Praxis nicht anwendbar ist.»

«Alle Kinder und Jugendliche unter Generalverdacht zu stellen und dann noch weiter zu gehen und zu behaupten, dass die Eltern der betroffenen Kinder nicht wissen wo sich diese aufhalten und dann noch das Ganze als Jugendschutz zu bezeichnen, ist von mir aus gesehen der falsche Ansatz.»


Der Helden-Faktor: Die Ausgangssperre ist reine Symptombekämpfung. Dass die heutige Elterngeneration mit dem Film «Footloose» aufgewachsen ist, verhalf ihr offenbar nicht zu mehr Skepsis gegenüber derartigen Massnahmen.

  • Ein Nebeneffekt: Dass es nicht mehr die Entscheidung der Eltern ist, bis wann die Kinder draussen bleiben dürfen, sondern gesetzlich vorgeschrieben, erleichtert zumindest Diskussionen zu Hause.


Messerli stellte sich allein gegen eine willentlich selbst auferlegte behördliche Bevormundung und Abschaffung der Eigenverantwortung.

  • Wie lange die Kinder draussen bleiben dürfen, sollte Sache der Eltern sein, nicht des Gesetzes.
  • Genauso wie das Verhalten der Kinder bezüglich Sicherheit, Lärm und Vandalismus von der elterlichen Erziehung abhängt.

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