Offene Diskussion – aber nicht für alle
Pro-Palästina Demonstranten besetzen das Unitobler Gebäude der Universität Bern. Die Forderung: ein akademischer Boykott Israels. Grund genug, sich vor Ort ein Bild zu machen. Zwischen Kafichränzli und antisemitischen Parolen finden sich die Journalistinnen wieder und werden nicht nur mit offenen Armen empfangen. Ein Interview wird nach Zusage wegen «Kapazitätsproblemen» wieder abgesagt.
Eine besondere Situation auch für Maria-Rahel, die selbst an der Philosophischen Fakultät studiert und daher regelmässig Vorlesungen in diesem Gebäude besucht. Genau dieses Gebäude ist nun besetzt, von genau den Leuten, mit denen sie teilweise den Hörsaal teilt.
Der Rektor der Universität Bern hält die Situation für «nicht tolerierbar»
Und auf der anderen Seite? Dort spricht man wenigstens mit dem Nebelspalter. So äussert sich der Mediensprecher der «Swiss Union of Jewish Students», Benjamin Unger, besorgt und kritisiert die Besetzung scharf. Klare Worte findet auch die Leitung der Universität Bern: Man akzeptiere die Besetzung nicht und lasse sich auch nicht durch Drohungen erpressen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Eine polizeiliche Räumung blieb laut dem Instagram-Kanal der Protestierenden jedoch aus.
Shownotes
- Medienmitteilung Universität Bern: Link