Somm Memo

Rangliste des Grauens. Anmerkungen zur jüngsten Kriminalitätsstatistik.

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27.03.2024
Gewaltverbrechen haben zugenommen. Szene aus einem Film («Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle», 1973). Bild: Imago
Gewaltverbrechen haben zugenommen. Szene aus einem Film («Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle», 1973). Bild: Imago

Die Fakten: 2023 wurden in der Schweiz 522 558 Straftaten begangen. Das ist 14 Prozent mehr als 2022. Besonders schwere Gewalt und Diebstähle haben zugenommen.
 
Warum das wichtig ist: Töten, Vergewaltigen, Stehlen: In diesen Kategorien sind gewisse Ausländergruppen stark übervertreten. Zeit für mehr Ehrlichkeit.

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Wenn wie letzte Woche in Bad Ragaz ein Vater und ein Sohn von ihrem Nachbarn mit einem Messer sowie einer Machete angegriffen und schwer verletzt werden, dann geht es oft ein bisschen lange, bis wir erfahren, woher die Betroffenen stammen:

  • Besonders natürlich über den Täter wird zuerst selten etwas bekannt, was oft nicht einmal an der Polizei liegt, die durchaus informiert, sondern an den Journalisten, die höflich schweigen
     
  • Umso mehr wird über die Opfer gesprochen, wenn sie wie in Bad Ragaz Ausländer zu sein scheinen: zwei Libanesen, zwei Muslime, wovon der eine den Medien nachher erzählt, der Täter hätte sie nach ihrer Religion gefragt, und kaum hätten sie ihm gesagt, sie seien Muslime, habe er zugestochen
     
  • SDA, die Schweizerische Depeschenagentur, meldete über den Anschlag in Bad Ragaz: 

    «Ein 30-jähriger Schweizer wurde als mutmasslicher Täter festgenommen.» 

    Und weiter schrieb die SDA – sie wird vom Bund subventioniert: 

    «Nach den bisherigen Erkenntnissen fügte der 30-Jährige den beiden 18- und 62-jährigen Schweizern Schnitt- und Stichverletzungen zu.»

In den sozialen Medien wurde sofort Sturm geläutet: Ein Schweizer attackiert zwei Muslime. Rassismus! Islamophobie! War es ein eidgenössischer Neonazi?
 
Als der Sturm zum Orkan anschwoll, und man befürchten musste, dass sich bald die UNO einschaltete, sah sich die St. Galler Kantonspolizei zu einer Klärung auf X (vormals Twitter) veranlasst:

  • «Die Verletzten sind Schweizer Staatsbürger, vormals Libanon, der Festgenommene Schweizer, vormals Swaziland

 
Und weil die Polizisten wohl bereits ahnten, dass sie erst am Anfang eines Shitstorms standen, fügten sie entschuldigend an:

  • «Wir haben von Anfang die Nationalitäten (Schweizer) kommuniziert, wie es bei Delikten wie dem vorliegenden immer gemacht wird. Aufgrund sehr vieler Anfragen an uns, Meinungen und Spekulationen haben wir später die vorgängigen Staatsbürgerschaften öffentlich gemacht.»
     

Swaziland, Switzerland. Das kann man leicht durcheinanderbringen.

Im Ernst:
 
Wozu das Theater?
 
Weil die Ausländerkriminalität in der Schweiz in den letzten Jahren gestiegen ist – und manche wohlmeinenden Politiker und Journalisten glauben, diese Fakten ihren Wählern und Lesern nicht zutrauen zu können, zumal die Wähler und Leser anders als die Politiker und Journalisten dem Rassismus verfallen könnten, erleben wir diese Komödien des Verschweigens, diese Schwänke des Weglächelns, diese Tragödien der Desinformation.

  • Wie gesagt, Ursprung der nur scheinbar aufgeklärten, anti-rassistischen Bedenken ist die Arroganz der Herrschenden, die meinen, mehr wissen zu dürfen, als ihre Untertanen

 
Auf den ersten Blick ist es ja verständlich: Wer möchte denn, dass wir Menschen nur noch aufgrund ihrer Herkunft beurteilen? Doch manchmal kommt es auf sie an.

  • Oder was gut gemeint war, ist selten gut. Je öfter die Bürger und Leser im Unklaren gelassen werden wie im Fall Bad Ragaz, desto misstrauischer werden sie
     
  • Sobald von einem Verbrechen berichtet und die Nationalität des Täters nicht angegeben wird, gehen die meisten Bürger inzwischen davon aus, dass es sich um einen Ausländer handeln muss. Wäre es ein Schweizer (ohne Migrationshintergrund) gewesen, hätten die Medien das nämlich noch so gerne gemeldet


Man weiss es aus Erfahrung.
 
Ebenso wissen wir: Die Desinformation schwillt an – und zwar proportional zum Anstieg der Ausländerkriminalität. In manchen Städten, wie etwa im rot-grünen Zürich, gilt die Irreführung gar als Tugend. Seit Jahren verlangt die Linke, dass die Polizei die Herkunft der Täter nicht mehr nenne, seit Jahren wenden sich die Bürgerlichen dagegen.
 
Zu Recht.

Wer die Menschen wirklich vor rassistischen Vorurteilen bewahren will, informiert offen und ehrlich. Zumal keine Statistik darüber hinwegtäuschen kann, dass gewisse Nationalitäten zu mehr Kriminalität neigen als andere.

  • Dafür gibt es Ursachen, gewiss
     
  • Wer sie aber beheben will, muss zuerst einmal wissen, wer überhaupt negativ auffällt 

 
Ein Zweites kommt hinzu: Es ist unfair gegenüber allen Ausländern, die sich korrekt verhalten. Griechen zum Beispiel begehen noch weniger Verbrechen als Schweizer. Trotzdem gelten sie als Ausländer, also verdächtig. Gleichfalls gilt: Dass es in einer Ausländergruppe viele schwarze Schafe gibt, heisst immer auch, dass die grosse Mehrheit ihrer Landsleute das nicht sind. Auch das dürfen wir wissen. Das müssen wir wissen.
 
Wir sind erwachsen. 

Aus diesem Grund haben wir eine Rangliste des Grauens erstellt, wo man erkennt, welche Nationalitäten für wie viele Delikte verantwortlich sind, und wie diese Zahl mit ihrem Anteil in der Gesamtbevölkerung zu vergleichen ist.

  • Begehen sie überdurchschnittlich viele Verbrechen? Man spricht hier von «Belastungsraten» (Anzahl von Beschuldigten auf 1000 Einwohner)
     
  • Oder anders gesagt: Welche Staatsbürger beschäftigen unsere Polizei und Gerichte am meisten? Und welche machen am wenigsten Schwierigkeiten?

Ein paar Klärungen zur Statistik.

  • Wir konzentrieren uns auf Delikte gemäss Strafgesetzbuch (StGB), womit alle Verstösse etwa gegen das Ausländerrecht wegfallen, was nur recht und billig ist, da fast nur Ausländer dagegen verstossen können. (Allerdings gibt es wenige Fälle im StGB, wie etwa Passdelikte, wo Ausländer aus verständlichen Gründen ebenfalls häufiger als Täter vorkommen, sie fallen statistisch aber kaum ins Gewicht) 
     
  • Ebenso haben wir Delikte gegen das Betäubungsmittelgesetz unberücksichtigt gelassen
     
  • Überdies gehen wir nicht auf die Asylbewerber ein, weil hier deren Zahl und Nationalitäten Monat für Monat schwanken. (Ja, es gibt nicht wenige, die im Lauf des Asylprozesses manchmal sogar ihre Nationalität wechseln). 

    Immerhin zählen Asylbewerber zur «ständigen Wohnbevölkerung», sobald sie länger als ein Jahr bei uns sind. Diese Asylsuchenden sind in unserer Statistik inbegriffen
Grafik

Ich bin mir bewusst: Das war nun schwere Kost – so kurz vor Ostern. Welche Schlüsse wir aus diesen Zahlen ziehen sollten, darüber möchte ich nächste Woche in einem Memo nachdenken.
 
Bad Ragaz ist überall.
 
Fest steht, was die grosse österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, wenn auch in anderem Zusammenhang, einmal gesagt hat:
 
«Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar».
 
 
 
Ich wünsche Ihnen frohe Ostern. Das ist das letzte Memo vor den Feiertagen. Morgen, Gründonnerstag, pausiere ich bereits, das nächste Memo erscheint am Dienstag, 2. April 2024. Kein Aprilscherz.
 
Markus Somm
 
 Wer es genauer wissen will:

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