Debatte

Nebelspalter Lunch mit Camille Lothe und Serkan Abrecht #7

In der neusten Ausgabe diskutieren Camille Lothe und Serkan Abrecht über die anstehende WM in Katar, die Hinterzimmerdeals im Élysée-Palast und die Bundesratskandidatur von Daniel Jositsch. Maria-Rahel Cano führt – wie immer sympathisch und erfrischend – durch die Sendung.

image 8. November 2022 um 15:04

Video ab 1.15
«Katar ist ein Irrtum. Die Wahl war schlecht», sagt der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter im Interview mit dem «Tagesanzeiger». Das Exekutivkomitee war sich eigentlich einig, dass Russland die WM von 2018 erhalten soll, die USA die von 2022. Die Idee: Die beiden langjährigen politischen Kontrahenten tragen nacheinander die WM aus. Doch nach einem Mittagessen änderte sich die Lage. Nicolas Sarcozy, damaliger französischer Präsident, intervenierte nach einem Mittagessen mit dem Kronprinzen von Katar. Die Folge: Ex-UEFA Präsident Michel Platini besorgte die fehlenden Stimmen für die WM in Katar 2022. Dafür kaufte Katar den Franzosen sechs Monate später für 14.6 Milliarden Dollar Kampfflugzeuge ab.
Jetzt kurz vor der WM 2022 schockt der WM-Botschafter aus Katar mit homophoben Aussagen. Er wolle nicht, dass Kinder Schwule zu Gesicht bekomme, da sie so etwas lernten, was nicht gut sei («Nau.ch» berichtet). Die Zuschauer wollten von unserer Redaktion wissen: Soll die WM jetzt boykottiert werden? Für Serkan Abrecht soll der Sport im Mittelpunkt stehen. Trotzdem weist er darauf hin, wie absurd eine WM in einem Wüstenkleinstaat ohne Stadien ist. Für Wirtschaftsredakteurin Camille Lothe ist ein Boykott bereits zu spät. Alleine mit unseren Serafe-Gebühren hätten wir bereits für die Übertragungsrechte bezahlt.
Zum Schluss: Wie stehen die Chancen für die (mögliche) Bundesratskandidatur von SP-Ständerat Daniel Jositsch? Nach bekanntgabe des geplanten Frauen-Ticket der Parteileitung kommt immer mehr Kritik auf. Für Camille Lothe hat Daniel Jositsch sicherlich das nötige Format für das Amt des Bundesrats. Für Serkan Abrecht passt er leider nicht in das Bundesratsbild der neuen SP–Leitung. Es gilt: jung, weiblich und am besten noch eine Mutter.

Zur Autorin: Camille Lothe ist Wirtschaftsredaktorin beim Nebelspalter und Präsidentin der SVP Stadt Zürich.

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