Debatte
Nebelspalter Lunch mit Camille Lothe und Alex Reichmuth #9
Klimaaktivisten besetzen die Kantonsschule Enge. Wer nun glaubt, es gehe den Schülern um Massnahmen gegen den Klimawandel, der irrt. Es geht vielmehr um ein «soziales und ökologisches Bildungssystem». Dabei wäre Vernunft in der Klimapolitik mehr als angebracht.
Video ab 01:30
Wissenschaftsredaktor Alex Reichmuth und Wirtschaftsredaktorin Camille Lothe sprechen über die Radikalisierung der Klimabewegung, alpine Solaranlagen und den Stand der Energiestrategie 2050.
Es fing alles harmlos an: Mit den wöchentlichen Demonstrationen von Fridays for Future forderten Schüler und Schülerinnen mehr Engagement gegen den Klimawandel. Doch in der Zwischenzeit haben sich diverse Gruppierungen aus der ursprünglichen Bewegung gebildet. Es sind nicht mehr nur «einfach» Demonstrationen, sondern es werden Gemälde mit Lebensmittel beschmiert, Strassen blockiert oder jetzt auch Schulhäuser besetzt. Für Alex Reichmuth ist klar, dass die Bewegung immer mehr an Sympathie verliert.
Grosser Beliebtheit erfreuen sich zur Zeit alpine Solaranlagen. Mit staatlichen Subventionen und verkürzten Verfahren sollen grössere Projekte realisiert werden. Wissenschaftsredaktor Alex Reichmuth sieht die Projekte kritisch. Erfahrungswerte aus dem In- und Ausland gibt es in den geplanten Dimensionen keine. Ebenfalls bestehen Probleme bezüglich der Wirtschaftlichkeit: Ohne staatliche Subventionen sind die Projekte nicht umzusetzen.
Trotzdem sind erneuerbare Energien ein wichtiger Teil der Energiestrategie 2050. Diese gerät aber immer mehr ins Stocken. Diese Erkenntnis erreicht – wenn auch nur sehr langsam – die Parlamentarier in Bern. Die Frage bleibt, ob der neue Energieminister Albert Rösti hier einen Kurswechsel vornehmen kann.
Shownotes:
Idiotie des Tages: Schule besetzen und am eigenen Ast sägen
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