Matthias Aebischer: «Die Impfwoche hat nicht richtig funktioniert», Feusi Fédéral, Ep. 31

Der Berner SP-Nationalrat über das Covid-Gesetz und das Medienpaket, über das im kommenden März abgestimmt wird.

image 12. November 2021 um 17:46

«Ich stehe voll und ganz hinter dem Gesetz», sagt Matthias Aebischer. «Dass Leute sagen, es sei ein Impfzwang, das kann ich nicht nachvollziehen.» Es sei wichtig, diesen Weg weiter zu gehen. «Seit das Zertifikat da ist, kann ich wieder YB-Matches besuchen, das begrüsse ich sehr und für das haben wir das Zertifikat gemacht.» Das Parlament schaue genau, wie der Bundesrat mit seinen Vollmachten umgehe. Die Fallzahlen würden nun steigen, aber noch nicht so wie im Ausland. Dort wird teilweise 2G eingeführt, was bedeuten würde, dass nur Genesene und Geimpfte ein Zertifikat erhalten. «Ich bin ganz klar gegen 2G, da bin ich völlig dagegen», sagt Aebischer.


«Die Impfwoche hat nicht so richtig funktioniert», räumt Aebischer aber ein. «Schweizerinnen und Schweizer sind kritisch und das ist gut so.» Er habe Verständnis, wenn jemand sagt, er wolle sich nicht impfen. Die kritische Haltung findet Aebischer auch positiv.

«Auf die Bremse treten»

Aebischer findet, wir seien in der Pandemiebekämpfung nicht so schlecht unterwegs. «Es macht mich traurig, diese Grabenkämpfe, die wir jetzt haben.» Beide Seiten sollten «ein bisschen auf die Bremse stehen», findet der Berner Nationalrat.
Das «Medienpaket», das im nächsten März zur Abstimmung kommt, ist für Aebischer nötig für die Medienvielfalt in der Schweiz. «Es gibt immer weniger Medien und das ist schlecht.» Mit dem Geld sollen Medienunternehmen mit 170 Millionen Franken pro Jahr unterstützt werden. «Wenn man nichts macht, werden noch zwei oder drei Konzerne sagen, was zu lesen ist in der Schweiz.» Das Paket sichere die Meinungsvielfalt.
Er als linker Politiker hat zwar Mühe, dass mit der Subvention auch Medienkonzerne Geld erhalten, die Gewinn schreiben. «Das haben wir lange diskutiert, aber die Kleinen in abgelegenen Regionen und sprachlichen Minderheiten profitieren mehr.» Wenn einer ein Online-Portal mache, um Bundesgelder abzuholen, dann werde er scheitern. Eine Gutschein-Lösung mit dem Geld an die Konsumenten, statt an die Medienkonzerne gehen würde, findet Aebischer gut, aber das brauche zehn Jahre Zeit.

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