Da kommt endlich der Sommer und wir fühlen uns grad mies. Statt uns nach dem Vorbild von Albert Ankers «Schlafender Junge im Heu» zufrieden der Entspannung hinzugeben, kasteien wir uns mit täglichen Schreckensmeldungen auf der Lebensader des modernen Menschen, den unsozialen Medien. Wahlweise als Hitzewarnung, Sommergewitter, Stromlücke, Fachkräftemangel, drohendem Atomkrieg und dann tritt auch noch Alain Berset zurück. Oh mein Gott, wir sind verloren!
Die Apokalypse ist nicht nur nah, sie ist längst da. «Der Zug rast dem Abgrund entgegen und die Bremsen sind kaputt», sang uns Udo Lindenberg schon vor Jahren. In erster Linie passiert das in unseren Köpfen und dort können wir auch den Anker werfen. Wir sollten beim Blick auf den Jungen im Heu versuchen, nicht an Heuschnupfen zu denken, sondern an den Duft von frischem Heu. Ersetzen wir an drohenden Hitzetagen den Gedanken an Schweiss mit Eis, das wir lustig in unserem Campari Soda ans Glas klimpern lassen. Stellen wir uns – statt unter unsere Regendusche – bei einem Sommergewitter nackt nach draussen.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen unvergesslichen Sommer. Geniessen sie das Leben «Open-air», meiden Sie die «Row Zero» und nehmen Sie sich die Zeit, auf dem Liegestuhl den ‹Nebi› ausgiebig zu lesen. Wirkt besser als jedes Antidepressivum.
Ich wünsche Ihnen mit der neusten Ausgabe viel Lesevergnügen.