2G, Lockdown oder Wellenbrecher? Die drei Anträge von Alain Berset
Bundesrat Alain Berset will schärfere Massnahmen gegen Corona (Bild: Keystone).
Morgen wird der Bundesrat weitere Verschärfungen der Corona-Massnahmen diskutieren. Gemäss mehreren Quellen hat Bundesrat Alain Berset seinen Kollegen drei Varianten unterbreitet. Die erste sieht eine flächendeckende Einführung von 2G vor. Damit könnten nur noch Geimpfte oder Genesene Restaurants betreten oder Museen, Schwimmbäder und Veranstaltungen besuchen. Auch in Innenräumen und an Privatanlässen könte dies gelten.
Die zweite Variante wäre die Einführung von 2G und Maskenpflicht – und ein Lockdown für alle Wirtschaftsbereiche, wo dies nicht möglich ist, zum Beispiel in Restaurants. Die dritte Variante sieht einen generellen Lockdown von zwei oder drei Wochen vor, ein sogenannter Wellenbrecher. Immerhin: Eine Impfpflicht, wie sie Bundesrat Ignazio Cassis gegenüber dem «Blick» ins Spiel gebracht hat (Link), steht offenbar im Moment nicht zur Debatte.
Keller-Sutter gegen Lockdown
Die drei Varianten sind bloss die ersten Vorschläge des Departements. Bis morgen werden die anderen Departemente dazu Stellung nehmen. Widerstand aus bürgerlichen Kreisen ist vorprogrammiert. Karin Keller-Sutter hat sich in der Sendung «Rundschau» vom Mittwochabend gegen einen Lockdown ausgesprochen (Link).
Gegenüber 2G zeigte sie sich jedoch offen: «Man wird sicher darüber diskutieren müssen, ob 2G ausgeweitet wird.» Es könnte also sein, dass Alain Berset mit seinen beiden schärferen Vorschlägen scheitert, jedoch mit seiner ersten Variante, dem flächendeckenden 2G durchkommt, wenn nicht morgen, dann an einer ausserordentlichen Bundesratssitzung, die für Montag vorgesehen ist.
Die Lage in den Spitälern ist weiter angespannt. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind jedoch immer noch 156 (18,3 Prozent) der Intensivbetten frei. Gut dreissig Prozent der Betten sind durch Covid-Patienten belegt (Link).