Printausgabe
Geschichte zum Bild: Erderwärmung im Grenzbereich
Bild: Michael Hug
In den vergangenen Jahren wunderte man sich im Weiler Hönenschwil in der Gemeinde Dicken/SG immer wieder, dass im Winter der Schnee nicht liegen blieb. Wenn es in der Ostschweiz schneite und die Temperatur dabei nicht unter minus 10 Grad Celsius fiel, setzte der Schnee nicht an und die Wiesen blieben grün. Hönenschwil liegt abgelegen auf 900 Metern über Meer, sodass das Phänomen vorerst nur einheimischen Anstössern aufgefallen ist. Mitten im Ort treffen die Kantonsgrenzen der Kantone Appenzell Ausserhoden und St. Gallen aufeinander.
Erklärung schuldig
Dieser Umstand war es, der Einwohnende und Behörden bis hinauf in die Kantonsregierungen mutmassen liess, ob ein zwischenkantonales Missverständnis der Grund für die schnelle Schneeschmelze war. Doch man fand keinen Grund, keine ungelöste Reiberei politischer Art und selbst die Meteorologen blieben Erklärungen schuldig. Das Problem jedoch wurde immer drückender. Der Grundwasserhaushalt in der Region wurde massiv gestört, nicht endemische Zugvögel bevorzugten in immer grösserer Anzahl die Energieversorgungsleitungen für ihre Ruhepausen. Dabei schleppten sie Viren wie die Vogelgrippe und Federnfäule ein und verkoteten die schneefreien Wiesen.
Erklärung plausibel
Ein Rentner aus Zürich, der in der Gemeinde ein Ferienhaus besitzt, glaubt nun, den Grund für das Phänomen entdeckt zu haben. «Durch den steigenden Strombedarf, man muss es halt sagen, der Wochenend- und Feriengäste erwärmen sich die Überlandleitungen übermässig. Die Wärme im Bereich der Leitungen lässt den Schnee schmelzen, kaum dass er gefallen ist.» Die Erklärung des pensionierten Energieversorgungsingenieurs erscheint den Behörden nachvollziehbar.