Ein starkes Zeichen
Übergabe der Unterschriften bei der Bundeskanzlei (Bild: Jungfreisinnige Schweiz)
Die Jungfreisinnigen haben die Renteninitiative mit 140’000 Unterschriften eingereicht, viel mehr als nötig. Das Volksbegehren will das Rentenalter bis 2032 auf 66 Jahre anheben und von dort jeweils schrittweise der Lebenserwartung anpassen. Das würde die AHV und die berufliche Vorsorge stabilisieren – die beiden wichtigsten Säulen der schweizerischen Altersvorsorge.
Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen erklärt, warum es die Initiative braucht (Video: fi.)
Eine bürgerliche Jungpartei setzt damit ein starkes Zeichen bei einem Thema, das sie selber betrifft. Seit Jahren zeigen Befragungen der Jungen, dass die Altersvorsorge ihre grösste Sorge ist und dass sie selber damit rechnen, länger arbeiten zu müssen oder gar nichts mehr zu bekommen. Dabei schwingt mit, dass viele das Vertrauen in die Politik der Alten in Regierungen und Parlamenten verloren haben. Die Einreichung der Renteninitiative ist auch ein Zeichen gegen diesen gefährlichen Politikverdruss.
Die Jungen machen es vor
Und für einmal dürfen die Alten von den Jungen lernen, wie man es macht. Denn die Fähigkeit mit Initiativen Themen auf die Agenda zu setzen und Druck zu machen, hatten die bürgerlichen Parteien und Verbände in der Schweiz eigentlich noch nie nötig. Einzig die SVP entdeckte dieses in einer direkten Demokratie wichtige Mittel.
Die Zeiten haben sich längst geändert. Die Initiative der Jungfreisinnigen ist ein Weckruf für alle bürgerlichen Parteien. Aber vor allem auch für die FDP: Die politische Arbeit beginnt mit dem kraftvollen Einbringen der eigenen Ideen, nicht mit dem Abschreiben beim politischen Gegner.
Druck auf eine Sanierung der Altersvorsorge
Initiativen sind entscheidend – nicht nur, weil sie an die Urne kommen, sondern weil sie auf dem Weg dorthin dazu dienen, Druck auf Gegenvorschläge, Gesetzesrevisionen und Vorstösse zu machen.
Wenn die Initianten das verstehen und beherzigen, und ihre Vertreter im Parlament auf der ganzen bürgerlichen Seite den Druck in konkrete Lösungen umsetzen, kann die Renteninitiative der entscheidende Impuls für eine langfristige und nachhaltige Sanierung der Altersvorsorge werden. Es wäre diesem Land und seinen Jungen zu gönnen.