Gioia redet Klartext
Abstimmungen 22: Initiative gegen Massentierhaltung
Am nächsten Abstimmungstermin steht eine emotionale Vorlage an: Die Initiative gegen Massentierhaltung. Was will die Initiative und warum stimme ich Nein?
Die Bio-Standards von 2018 sollen zum Standard der Nutztierhaltung werden. Soweit, so gut. Die Initiative greift eine wichtige Diskussion auf: Wie gehen wir mit unsren Nutztieren um? Woher kommen unsere Lebensmittel? Was kaufen wir wo?
Diese Diskussion finde ich wichtig. Ich finde sie so wichtig, dass ich der Initiative sogar etwas Positives abgewinnen kann. Ich werde sie trotzdem ablehnen und zwar aus zwei Gründen: Erstens hat der Konsument bereits heute die Wahl, welche Produkte er kaufen möchte – ich will kein Tubelivolk erziehen, sondern Bürgerinnen und Bürger, die mitdenken. Und zweitens halte ich die Initiative für zu extrem: Auch, weil die versprochene Importklausel kaum umsetzbar sein wird, da sie den Grundsätzen des internationalen Freihandels widerspricht. Wir haben in der Schweiz eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt – wären Herr und Frau Schweizer mit ihrem eigenen Konsumverhalten genau so kritisch, wie mit der Landwirtschaft, gäbe es diese Initiative vermutlich nicht.
Hinweis: Gioia Porlezza arbeitet derzeit als PR-Executive bei Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft.